In den Briefen von Vincent van Goghs an seinen Bruder Theo hatte mich vor allem beeindruckt wie er unerschütterlich an seinem Glauben festhielt. Den Glauben daran, der Gemeinschaft, den Menschen etwas geben zu können. An seine Kunst.
„Eine Staffelei mit Seil und Pflöcken in die harte Ackerkrume rammen, um trotz des stürmischen, provenzalischen Mistrals direkt draußen in der Natur malen zu können … so muss ein Künstler es machen!“, dachte ich damals.
1987, mit 23 Jahren, malte ich auf einer großen Staffelei über mehrere Tage die große Weiden, deren Äste über die Wasseroberfläche des Freibads hingen – in dem fränkischen Dorf, in dem meine Familie zu der Zeit lebte. Selbstgebauter großer Keilrahmen, eigenhändig mit Leinwand bespannt und grundiert und natürlich in Öl. „Ölmalerei en pleine air … so muß es sein!“ … damals ganz im Selbstverständnis einer post-impressionistischen Künstlerin!