Meine Bildräume geben meinen Zeichnungen eine Form der Behausung. Das Zeichnen, auf meist mit Naturfarben durch nahezu alchimistische Färbeprozesse u. a. mit Walnuss- und Zwiebelsud präparierten Papieren, dehnt sich in einen malerisch behandelten Umraum aus, der mit verwittertem Fundholz oder mit farblich bearbeitetem neuen Holz sowie mit Filz, Samt oder bemaltem Papier ausgekleidet wird. Es sind kleine Bühnen, auf denen ein Stück Welt stattfindet. Die Welt, die sich in dem kleinformatigen Bildraum verdichtet, bleibt jedoch durch diese Verdichtung in ihrer Wirkung groß.
„Die Bildräume von Barbara Meisner könnte man auch als ‚Bildschreine‘ bezeichnen. Denn die kastenförmig anmutende Einfassung ist kein Bilderrahmen im traditionellen Sinne, sondern sie erweitert eine zweidimensionale Tafelmalerei ins Räumliche. Ihre Bildräume haben einen erzählenden Charakter, die den Betrachter auch emotional in den Raum mit hineinzieht.“
Jürgen Raap (Kunstforum international), 2021